Der „MINT-Frühjahrsreport 2022“ des Instituts der deutschen Wirtschaft bescheinigt Arbeitskräften in mathematisch-technischen Berufen „sehr gute Arbeitsmarktbedingungen“. Konkret bedeutet das: überdurchschnittliche Löhne in – häufig – leitenden Positionen und selten mit befristeten Verträgen.
Für einen steigenden Bedarf an Beschäftigten in den Bereichen Engineering und IT sorgen vor allem die Digitalisierung und der Klimaschutz. Dem „Ingenieurmonitor 2022/II“ zufolge erreichen die Arbeitskraftengpässe in diesen Berufen zurzeit Rekordwerte. Am schwierigsten ist es derzeit bei Ingenieuren in den Bereichen Energie- und Elektrotechnik, Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur sowie bei den Informatik-Berufen. Laut einer Bitkom-Research-Studie mussten 65 Prozent der befragten deutschen Unternehmen einen Mangel an IT-Fachkräften feststellen. Am gefragtesten sind nach dieser Umfrage, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, Software-Entwickler und Software-Architekten. Mit deutlichem Abstand folgen IT-Projektmanager, Projektkoordinatoren, Anwendungsbetreuer, IT-Administratoren, Data Scientists, Big-Data-Experten, Datenschutz-Profis und IT-Sicherheitsexperten.
Wunsch nach New Work
Die große Nachfrage nach Arbeitskräften wirkt sich auch auf die Arbeitsbedingungen aus: IT-Spezialisten und Ingenieure haben es im Vergleich zu weniger begehrten Arbeitnehmern einfacher, Forderungen – zum Beispiel nach New Work – durchzusetzen. Die Arbeit im Homeoffice, der Wunsch nach flachen Hierarchien und flexibleren Arbeitszeiten sowie weniger Wochenarbeitszeit kann ihnen kaum noch verwehrt werden. Wobei die IT-Branche strukturell besser für das Arbeitsmodell New Work geeignet ist, da sich dort die meisten Aufgaben mit dem PC und über das Internet erledigen lassen, was im Homeoffice ebenso gut funktioniert wie in einem Büro auf dem Firmengelände. Im Maschinenbau hingegen gibt es mehr Tätigkeiten, die vor Ort durchgeführt werden müssen. Aber auch hier existieren zahlreiche Aufgaben (beispielsweise im Bereich der Produktentwicklung), die sich dank Internet, Cloud-Computing und Kollaborationssoftware remote verrichten lassen.
Karriere in Engineering oder IT: Gute Verdienstaussichten
Schließlich können Arbeitnehmer in den Bereichen IT und Engineering auch mit guten Gehältern rechnen. Dem „Gehaltsreport 2022“ der Plattform StepStone zufolge beträgt das jährliche Bruttodurchschnittsgehalt im Ingenieurwesen 64.328 Euro. Bei den Stellen mit Personalverantwortung sind es 94.444, bei denen ohne derartige Verantwortung 57.297 Euro. In IT-Berufen liegt das jährliche Bruttodurchschnittsgehalt bei 61.665 Euro. Bei Positionen mit Personalverantwortung beträgt es 101.446, ohne Personalverantwortung 55.966 Euro.